Priester-EM in Prag: Österreich erreicht Platz 12 – Polen gewinnt

Die österreichische Priesterfußballmannschaft ist das vielleicht stabilste Team der Welt: „Seit Jahren verharrt man bei Europameisterschaften im Mittelfeld“, meinten Analytiker. Das Team rund um den Ybbser Pfarrer, Tormann und Kapitän Hans Wurzer holte bei der EM vom 17. Bis 21. Februar in Prag Platz 12.Sportlich lief es zunächst herovrragend: Nach einem Sieg gegen Montenegro hoffte man schon auf den Fußballolymp. In den weiteren Matches spielten aber die Götter nicht mit und die heimische Elf, die sich aus Priestern aus mehreren Ländern zusammensetzt, konnte gegen Kosovo, die starken Bosnier, Gastgeber Tschechien und abschließend gegen Slowenien nicht gewinnen.
Von österreichischer Seite heißt es schmunzelnd, dass vielleicht die Fans anderer Länder mehr um den Erfolg gebetet haben. Dennoch sieht Hans Wurzer das Turnier als vollen Erfolg an: Es gab viele wunderbare Begegnungen mit anderen Kulturen, Tschechien war ein toller Gastgeber und neue Spieler wurden eingebaut. Wurzer freute sich weiters über viel Unterstützung aus der Heimat, das habe motiviert. Höhepunkt seien die Gottesdienste mit den 240 sportlichen Geistlichen aus 18 europäischen Ländern gewesen. Hochrangige Kirchenoberhäupter, wie der Apostolische Nuntius oder der Prager Kardinal Dominik Duka, feierten mit den Priestern Gottesdienst. Hier habe man viel von der Schönheit des gemeinsamen katholischen Glaubens spüren dürfen, hieß es.

Pepi Frank und Sepp Eppensteiner von der Diözesansportgemeinschaft Österreichs (DSGÖ) würdigten die Leistungen der Nationalspieler. „Diese Priester haben viel zu tun als Seelsorger. Es ist großartig, dass sie sich dennoch den Freiraum für Sport verschaffen und sich so fit halten.“ Die beiden obersten Kirchensportler des Landes erinnerten auch den Mehrwert des Turniers: Es gehe immer auch um Fair Play, Teamgeist und Freude an Bewegung. Weiters wurden die kulturellen Eigenheiten mitgebracht: zum Beispiel stimmten die Priester ihre populärsten Volkslieder an.Gewonnen haben wieder die Polen, die aus einem großen Pool an jungen Seelsorgern zurückgreifen können. Platz 2 ging an Bosnien, die sich im Finale im Elferschießen geschlagen geben mussten. Rang 3 holte das Ronaldo-Land Portugal.2021 trägt Rumänien das Turnier aus.