Kirchensportler: Ja zum Leistungsgedanken im Sport, aber nicht um jeden Preis

In der Diskussion, ob bei Kindersportligen Tore mitgezählt werden oder Ergebnisse bekannt gemacht werden sollen, bezieht die Diözesansportgemeinschaft Österreichs (DSGÖ) Stellung. Sepp Eppensteiner vom Vorsitzteam: „Wir sind für den Leistungsgedanken im Sport, weil das auf das Leben vorbereitet und Kinder sehen sollen, wo sie leistungsmäßig stehen.“ Man wolle keine „Steinbruchexegese“ betreiben, stehe aber zum biblische Zitat in 1 Kor 9, 24: „Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt!“ Allerdings spricht sich die DSGÖ klar gegen das Siegen um jeden Preis aus und lehnt etwa Doping und andere unfaire Mittel strikt ab. So betont auch Österreichs „Olympiakaplan“ P. Johannes Paul Chavanne vom Stift Heiligenkreuz in einer gemeinsamen Stellungnahme mit der DSGÖ: „Sport ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sport. Grundgedanken wie Fairness, Wertschätzung, Teamgeist und Hingabe sollten vor allem für junge Leute im Sport im Vordergrund stehen. So können Sport und Bewegung wichtige Werte fürs Leben vermitteln.“ Sport könne auch ein guter Ratgeber für das Leben sein: „Wenn man hinfällt, sollte man wieder aufstehen und weitermachen“, ermutigt die DSGÖ.

Eppensteiner erinnert daran, dass vielerorts bewusst Randgruppen wie Migranten oder Menschen mit Behinderung in den kirchlichen Sport einbezogen werden. In vielen Pfarren sei der Sport fest etabliert, was nicht zuletzt an den zahlreichen Sportplätzen auf kirchlichen Gründen oder Sportmöglichkeiten in Pfarrhöfen deutlich werde. Laut DSGÖ und „Olympiakaplan“ P. Johannes Paul stehe man hier in einer großen Tradition: Schon Jugendpatron Don Bosco (1815-1888) habe rund um Kirchen Sportplätze eingefordert.

Um „werteorientierte Arbeit im Sport“ sowie um „Akzente für mehr Menschlichkeit im und durch Sport“ will sich die Diözesansportgemeinschaft weiter einsetzen. Man wolle sich besonders darum bemühen, „unser Wissen, unsere Ethik und unsere Werte der Jugend weiterzugeben“.

Bericht von Wolfgang Zarl