Armin Haiderer – 14 Jahre prägte er die Katholische Aktion der Diözese St. Pölten

Am 29. November endet eine Ära: Nach 14 Jahren tritt Armin Haiderer nicht mehr zur Wahl als Präsident der Katholischen Aktion (KA) der Diözese St. Pölten an. Über Jahre war der heute 42-Jährige der jüngste Vorsitzende der größten Laienorganisation des Landes. Es sei eine Zeit gewesen, die er nicht missen möchte, sagt Haiderer rückblickend.

Er „brachte viel Schwung und Dynamik mit“, betont Anna Rosenberger, KA-Vizepräsidentin und Vorsitzende der diözesanen Katholischen Frauenbewegung. Sie betont Haiderers „Tatkraft, Begeisterung für kirchliche Anliegen und leidenschaftliches Engagement für die Katholische Aktion“.

Weitere KA-Gliederungen sind die Katholische Männerbewegung, die Diözesansportgemeinschaft, der Katholische Akademiker/innen-Verband, die Katholische Jugend, die Jungschar und die Kath. Arbeitnehmer/innen-Bewegung.

In die Gesellschaft hineinwirken

„Mit dem guten Programm der Kirche und der Botschaft wollen wir zum Wohle der Gesellschaft wirken: von Familienpolitik über Umwelt- und Lebensschutz bis hin zur Bildung“, sagt Haiderer, der in Prinzersdorf (Bezirk St. Pölten) lebt und als Hobby die WingTsun-Selbstverteidigungskunst ausübt und lehrt. Er hat den Rang eines „Sifu“. In den letzten Jahren konnten viele Initiativen und Aktionen gesetzt werden, für ihn war das praktische Tun wichtig. Ziel sei es immer gewesen, Kirche und Gesellschaft zu gestalten.

Haiderer kam mit vielen ins Gespräch, u. a. diskutierte die Katholische Aktion mit allen im Landtag sitzenden Parteien. Die vielen Ideen der KA erzielten eine große Breitenwirkung: etwa der „Heiligen Abend feiern“-Folder, das „Know-how“ für den 24. Dezember wird 60.000 mal gedruckt und bietet einfache, aber wertvolle Gestaltungsmöglichkeiten für Familien, die oft nicht mehr wissen, wie man das Fest religiös begehen kann.

Auch der diözesane Umweltpreis ist eine Idee von Haiderer und seinem Team, der im wahrsten Sinn des Wortes nachhaltig ist (siehe auch S. 2 dieser Ausgabe). Viele positive Rückmeldungen habe er auch bekommen, als er eine Pro- und Contra-Reihe in den NÖN ins Leben rief, die kirchliche und gesellschaftspolitisch relevante Themen einer breiten Öffentlichkeit näherbrachte. Haiderer erinnert sich weiters gerne an die KA-Begegnungstage in Dekanaten, die mit zahlreichen Veranstaltungen frischen Wind in die Pfarren brachten.

Im Nachhinein wisse er freilich, dass so manch gute Ideen in den Schubladen und lange Sitzungen ergebnislos blieben. Hier sehe er Reformbedarf nicht zuletzt auch bei der Katholischen Aktion, in dieser Hinsicht müsse sie dynamischer werden.

Viele Hintergrundgespräche

„Die Haupterfolge erzielten wir in den unzähligen Hintergrundgesprächen mit den Menschen“, betont der Pädagoge und Theologe. Da habe man das oben erwähnte christliche Programm in viele Gesellschaftsschichten eingebracht und „wir waren und sind angesehener Ansprechpartner“.

Der Noch-KA-Vorsitzende sagt, es gebe viele Chancen für die Kirche, um relevant zu bleiben: etwa indem man der „gesellschaftlichen Spaltungen oder Einsamkeit bei vielen Menschen entgegenwirkt“. Die Kirche biete auch Stabilität und Halt, in dieser Zeit der Herausforderungen und Krisen.

Die Kirche sei Teil der Gesellschaft und von den Christen käme viel Gutes. Um dies zu vermitteln, bedürfe es einer klaren Haltung, einer klaren Meinung und klarer Werte – auch, wenn diese vielleicht nicht immer dem Zeitgeist entsprechen. Dann sei man auch als Kirche überzeugend – das habe er als Religionslehrer und KA-Präsident gelernt.

Klares Bekenntnis zur Kirche

Armin Haiderer, der als Vortragender, Ehekursleiter oder bei der Kinderkirche weiterhin aktiv bleibt, legt ein klares Bekenntnis zur Kirche ab. Sie liefere ein „vernünftiges Angebot für den Glauben“ und biete Existenzielles. Er engagiere sich gerne darin und sah sich immer als Anwalt für das Freiwilligenwesen. Für die Laien und Ehrenamtlichen fordert er ein, in der Kirche mitentscheiden zu können. Viele Inputs bekam die KA dabei bei einer von Haiderer initiierten Umfrage zum Thema Ehrenamt im Vorjahr.

Er habe in der Katholischen Aktion immer das Gefühl gehabt, „an etwas Größerem zu arbeiten und etwas bewirken zu können“. Und das immer gemeinsam mit anderen.

Der Bericht wurde von „Kirche bunt“ zur Verfügung gestellt