Bei der vor kurzem stattgefundenen Bischofskonferenz wurde der Kärntner-Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz mit den Sportagenden betraut. Im 5-Jahresrythmus werden die Referate neu vergeben und Alois Schwarz folgt in dieser Funktion Bischof Franz Lackner nach.
Tono Hönigmann hat sich mit Alois Schwarz über dessen Ziele und Vorstellungen in seiner neuen Funktion unterhalten:
Hr. Tono Hönigmann:“ Hr. Bischof Dr. Schwarz, warum wollten Sie dieses Referat unbedingt übernehmen, was interessiert Sie am Sport so besonders?“
Hr Alois Schwarz:“Mich interessiert am Sport die Begegnung der Menschen. Da kommen Menschen verschiedener Schichten zusammen, verschiedener Nationalitäten, mit verschiedenen Religionen. Es geht um das Spiel, es geht um den Erfolg, um die Leistung, es geht einfach um den Menschen und deshalb hat mich das sehr interessiert und ich geh auch gern zu Sportveranstaltungen und wenn ich nicht gehen kann schau ich wenigstens im Fernsehen was es für neueste Spiele und Erfolge gibt.
Hr. Tono Hönigmann:“ Welchen Zugang werden Sie jetzt zum Sport suchen in Ihrer neuen Funktion?“
Hr. Alois Schwarz:“ Das eine ist das Gespräch mit den Funktionären und denen die Verantwortung tragen. Es gibt ja sehr verantwortliche Persönlichkeiten in unserem Land, die den Sport organisieren, die für den Sport da sind, die den Sportlern Rahmenbedingungen schaffen, dass sie entsprechend ihre Leistungen bringen können. Das andere ist, mit den Sportlern selbst versuchen Kontakt aufzunehmen, sie kennenzulernen, da mein ich jetzt nicht nur die, die in der obersten Liga spielen oder die zu den erfolgreichsten Sportlern gehören, sondern auch zu denen, die in unseren Dörfern spielen, die in der Diözesansportgemeinschaft sich organisiert haben oder in der Union sind. Auch in Kärnten sind ja viele Vereine in der Union vertreten, die dort auch signalisieren, dass sie die Kirche schätzen und dankbar sind wenn sie von der Kirche auch den Segen für ihre sportlichen Erfolge und Leistungen erhalten können.
Hr Tono Hönigmann:“Welche Rolle wird auch die Ethik im Sport für Sie spielen?“
Hr. Alois Schwarz:“Das ist eine wichtige Frage. Einerseits was die Leistungen der einzelnen betrifft, das hier der Mensch gesehen werden muss und nicht bloß der Spitzenerfolg, der durch irgendwelche unredliche Wettbewerbe errungen werden kann, aber auch das ganze Umfeld des Sportes. Wie wird der einzelne Sportler, die einzelne Sportlerin gesehen, wird sie verzweckt von wirtschaftlichen Interessen oder kann sie in dem Wettbewerb noch Mensch sein. Und das andere ist, dass beim Sport auch immer darauf aufmerksam gemacht wird, dass die Menschenwürde geachtet wird. Gerade auch in Ländern wo die Menschenrechte verletzt werden, kann der Sport ein Signal sein, dass sie sagen, wir haben Spiele des Friedens, wir haben einen olympischen Wettbewerb, der in Frieden ausgetragen werden soll, wo es um den Menschen in seiner Würde geht.
Hr. Tono Hönigmann:“Hr. Bischof, welche Rolle, welche Bedeutung hat generell der Sport für den Menschen in Ihren Augen?“
Hr. Alois Schwarz:“ Das eine ist, der Sport schenkt Bewegung, schenkt Freude an eigener körperlicher Betätigung, das ist der Sport, der betrieben wird ohne Wettbewerb. Es gibt ja viele, die täglich Sport betreiben und dann gibt es den Sport, mit dem Leistungen erzielt werden, wo ein gewisser Wettbewerb auch verbunden ist. Und in diesem Wettbewerb schenkt er einerseits denen die spielen und in den Wettbewerb einsteigen, Freude und Erfolg, aber auch denen, die zuschauen.
Der Sport ist etwas was dem Menschen einfach Freude bereitet durch zuschauen oder auch durch das sich aktiv am Sport beteiligen.
Hr. Tono Hönigmann:“Wie sehen Sie auch die Tatsache, dass sehr viele Sportler auch die Stärke und die Kraft durch den Glauben bekommen?“
Hr. Alois Schwarz:“Ich sehe das als ein großes Geschenk. Wenn ein Sportler, der in den Wettkampf einsteigt, vorher nicht nur Konzentrationsübungen macht, sondern auch jene seelischen Kräfte in sich wachruft und stärkt, die er durch die Religion auch bestätigt bekommt. Ich bewundere die Sportler und danke denen; manche setzen auch ein religiöses Zeichen oder einen Blick nach oben, sie zeigen einfach – menschlich allein gebe ich was ich kann, aber es gibt noch innere Kräfte, die mir, und jetzt sag ich’s ganz religiös, die mir von Gott dafür geschenkt sind. Eine Reihe der Sportler haben die Gnade des “Glauben – Könnens“ und nützen dann diese Gnade auch, um wirklich zu Höchstleistungen zu kommen, mit der inneren Motivation und der religiösen Stärkung, die sie aus dem Glauben erhalten.
Foto (@Pressereferat Diözese Gurk-Klagenfurt): „Sportbischof“ Alois Schwarz