Kirchensportler fordern Waffenruhe während Sportgroßereignissen

Im Vorfeld des Weltfriedenstages am 1. Jänner haben die Kirchensportler der Diözesansportgemeinschaft Österreichs (DSGÖ) an die großen Sportverbände wie FIFA (Weltfußballverband) und IOC (International Olympic Committee) appelliert, Kriegshandlungen während Sportgroßereignissen zu verurteilen und ihren Einfluss auf deren Unterbindung zu nutzen. Bereits in der Antike habe es während der Olympischen Spiele eine Waffenruhe gegeben, erinnerte DSGÖ-Vorsitzender Sepp Eppensteiner in einer Aussendung am Freitag. Dieses Vorbild sei auch für die Moderne wünschenswert.
Praktisch alle Nationen der Erde würden Sport lieben. Daher solle die „Macht des Sports“ viel stärker dafür genutzt werden, dass während globaler oder kontinentaler Sportfeste die Waffen schweigen, forderte der DSGÖ-Vorsitzende. Zudem könnte die Zeit solcher Veranstaltungen als Gelegenheit für Verhandlungen genutzt werden, um nachhaltigen Frieden zu fördern.

Einem deutlichen und vereinten Auftreten der Sportverbände könnten sich auch Konfliktparteien schwerlich entziehen, zeigte sich Eppensteiner überzeugt. Jedoch: „Leider ist diese Chance in den letzten Jahren immer wieder verpasst worden. Aber neutrale Sportverbände könnten glaubwürdige Vermittler sein.“

Als weiteren Vorschlag nannte der kirchliche Sportfunktionär runde Tische, zu denen während Sportveranstaltungen Vertreterinnen und Vertreter von Weltreligionen einladen könnten, um Gläubigen zu zeigen, dass Frieden allen ein Kernanliegen ist.

Weltfriedenstage seit 1967

Der Weltfriedenstag wird seit 1967 jeweils am Neujahrstag gefeiert, der in der katholischen Kirche zugleich Hochfest der Gottesmutter Maria ist. Im Vorfeld des Weltfriedenstages veröffentlicht der Papst jedes Jahr eine Botschaft, die ein besonders dringliches Thema näher erörtert. 2025 widmet sich der Weltfriedenstag dem Thema Hoffnung und Vergebung. „Vergib uns unsere Schuld: gewähre uns deinen Frieden“ lautet das Motto für den kirchlichen Welttag am 1. Jänner. Das Thema entspreche auch dem biblischen und kirchlichen Verständnis des Heiligen Jahres 2025, hieß es aus dem Vatikan.

In seinen Ausführungen ruft das zuständige „Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen“ dazu auf, die „Realität der Konflikte und der sozialen Sünden, die die Menschheit heute plagen“, im „Licht der Hoffnung“ zu sehen.

Besonders in den alle 25 Jahre stattfindenden „Heiligen Jahren“ werde die Tradition der Vergebung der Sünden und des Schuldenerlasses hochgehalten, heißt es weiter. Daraus ergäben sich konkrete Grundsätze, „die zu einem dringend erforderlichen geistigen, sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen und kulturellen Wandel führen können“.