Vormittags standen sie prächtigen Fronleichnamsprozessionen vor, danach wechselten die besten Kicker unter ihnen rasch die Messgewänder gegen die Trikots der Nationalmannschaft und reisten nach Weiten (Bezirk Melk). Dort trat die Priesternationalmannelf gegen das „All Stars-Team der Gehörlosen Österreichs“ an. Freilich stand das Spiel unter keinem guten Vorzeichen, denn sintflutartige Regenfälle ließen ein Match fraglich werden. Doch der liebe Gott hatte Erbarmen mit den aus mehreren Bundesländern – darunter Vorarlberg – angereichten „sportnarrischen“ Priestern. Sogar der Regenbogen, das Zeichen des Bundes Gottes mit den Menschen, zeigte sich kurz. Anfangs war es eine Wasserschlacht, Kirchenobere mussten fürchten, ob am nächsten Sonntag ihre Priester einsatzbereit sind. Dann entwickelte sich aber eine rasante Partie. Viele Fans – darunter etliche aus Weiten in Deutschland, eine Partnergemeinde von Weiten im Bezirk Melk – feuerten die sympathischen Männer an. Letztlich siegte das „All Stars-Team der Gehörlosen Österreichs“ mit 3:1.
Der 61-jährige Kapitän und Tormann Hans Wurzer, Pfarrer in Oppointz, freute sich dennoch, den Zuschauern ein packendes Spiel präsentiert zu haben.
Sepp Eppensteiner, Vorsitzender der Diözesansportgemeinschaft St. Pölten, würdigte die Priesterelf: „Sie sind echte Vorbilder mit ihrem Sportsgeist und bewegen viele Fans. Die Kirche darf stolz auf diese Priester sein.“
Nach der Fußball-EM im Frühjahr in Rumänien war dies der erste Auftritt der Priesterelf. Die österreichische Nationalmannschaft setzt sich aus Priestern aus mehreren Nationen zusammen, Kapitän Wurzer kann aus mehreren Tausend österreichischen Priestern auswählen. Motivation schöpft das Team aus einem besonderen „Ruf“, so Wurzer: „Um uns richtig zu motivieren, ruft das österreichische Team vor jedem Spiel ein ehrfurchtsvolles, kraftvolles, dreifaches ‚Halleluja’“. Das Team erkickte zuletzt recht gute Ergebnisse. Außerdem freut sich Wurzer, dass zuletzt neue junge Geistliche eingebaut werden konnten. Meist wird bei den Spielen für Menschen in Not gespielt.