Fußball-EM: So tippen unsere Kirchensportler

Priester-EM_Letztes Training1Die Vertreter der österreichischen Priesterfußballnationalmannschaft glauben felsenfest an den Aufstieg Österreichs bei der Europameisterschaft in Frankreich. In weiterer Folge sind sie freilich weniger sicher, ob es für einen Platz ganz vorne reicht. Wichtig ist den Geistlichen der sportethische Aspekt. „Sie hoffen auf Fairness, Lebensfreude und ’saubere Spiele‘ sowie auf Völkerverständigung. Mehrere Spieler des Priesterteams haben ja auch einen Migrationshintergrund“, so die Teamverantwortlichen.

Übrigens: das Team der Priesternationalmannschaft hat seine EM schon hinter sich. Die Mannschaft kickte bei der Priester-EM im Februar in der Slowakei mit und erreichte Rang 10 unter 16 teilnehmenden Nationen. Diözesanbischof Klaus Küng meint, dass Deutschland siegt, es wäre ein „Traum, wenn Österreich ins Halbfinale kommt“.

Der Ybbser Pfarrer Hans Wurzer, Kapitän und Tormann der Priesternationalmannschaft, tippt Folgendes: EM-Titel: England, Österreich schafft es ins Viertelfinale. Seine Pfarre und andere Organisationen laden am 18. Juni, 21 Uhr, zum Public Viewing gegen Portugal.

Das sagt der Kärntner Bischof Alois Schwarz, in der Bischofskonferenz zuständig für Sport – also der „Sportbischof“: „Die Leistungsdichte ist sehr groß. Deshalb haben diesmal mehrere Mannschaften Potenzial, den Titel zu gewinnen. Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland werden sicherlich ein gewichtiges Wort um den EM-Titel mitreden. Auch Mannschaften wie Belgien, England und Kroatien sind ernst zu nehmende Anwärter auf den Titel. Wenn die österreichische Nationalmannschaft an die Leistungen der EM-Qualifikation anschließen kann, dann ist einiges möglich. Ich hoffe und wünsche mir, dass in den kommenden Wochen bei den Nachrichten aus Frankreich das Thema „Fußball“ die Schlagzeilen bestimmt und nicht das Thema ‚Sicherheit‘ und dass diese EM ein schönes und völkerverbindendes Fußballfest wird. Ich freue mich auf faire, interessante und spannende Spiele und dass es in den einzelnen Spielen gerechte und ‚verdiente‘ Ergebnisse gibt.“

Priester Alfred Jokesch, Kaplan der Grazer Pfarre St. Leonhard, tippt auf Belgien, auch wenn er Italien-Anhänger ist. Italien zählt er aber nicht zu den Favoriten. Er betont den völkerverständigenden Aspekt der Veranstaltung und verweist darauf, dass sowohl Ukraine und Russland teilnehmen. Er hofft, dass Österreich besser abschneidet als bei der Priester-EM im Februar als Österreich Platz 10 erreichte.

Der Kaplan der Welser Pfarre Heilige Familie Niko Tomic glaubt, dass Deutschland den EM-Titel holt. Österreich werde die Gruppenphase überleben, dann sei alles möglich. Er freue sich auf die Europameisterschaft und hofft, dass sich Österreich gut präsentiert.

Der Kaplan der Welser Pfarre Heilige Familie Niko Tomic glaubt, dass Deutschland den EM-Titel holt. Österreich werde die Gruppenphase überleben, dann sei alles möglich. Er freue sich auf die Europameisterschaft und hofft, dass sich Österreich gut präsentiert.

Der sportbegeisterte Dechant und Pfarrer von Neumarkt (Bezirk Melk), Daniel Kostrzycki, tippt auf ein Finale Österreich gegen Polen. Hier steckt der beliebte Priester aber im Dilemma: als gebürtiger Pole hält der Gotteskicker zu beiden Teams.

Der Sportpriester der Pfarre Krems-St. Veit wünscht sich, zumindest vier Mal die Bundeshymne zu hören. Das würde zumindest nach den Gruppenspielen das Viertelfinale bedeuten. Richter meint, dass Frankreich heuer gewinnt, er sei aber „etwas befangen“, weil er das Land liebt und schon oftmals dort war.

Der Pfarrer von Annaberg (Bezirk Lilienfeld), Pater Justin Minkowitsch, hat Sicherheitsbedenken. Er hofft, dass es puncto Sicherheit gut abläuft. Zum Sportlichen: Er glaubt, dass Österreich die Gruppenphase übersteht. Er tippt auf Polen.

Zdravko Gasparic, Mitglied der Priesterfußballnationalmannschaft und Pfarrer der burgenländischen Pfarre Kittsee meint: „Österreich wird die Vorrunde schaffen, dann aber scheitern.“ Sein EM-Meister-Favorit: Kroatien.

Pfarrer Zvonko Brezovski, Pfarrer von Emmaus-Wienerberg, ist am optimistischsten. Er traut Österreich zu, „sehr weit“ zu kommen, an einen EM-Titel von Österreich glaubt er aber nicht ganz.

Olympia-Seelsorger Pater Johannes Paul Chavanne tippt auf Frankreich oder Deutschland als Nr. 1. Österreich schaffe es ins Viertelfinale, so der Zisterzienser vom Stift Heiligenkreuz. Ich hoffe auf faire, spannende und hochwertige Spiele. Sport soll auch einen Beitrag zur Freundschaft und zur Verbundenheit unter allen Menschen bieten!

Der Steinakirchner Josef Eppensteiner von der Diözesansportgemeinschaft Österreichs sieht Deutschland und Belgien in der Favoritenrolle. Österreich werde die Gruppenphase überstehen und dann sei alles möglich. Wichtiger ist ihm aber der ethische Aspekt des Turniers: „Toleranz, Fairness und Gemeinschaft werden in Sport und Spiel erlebbar. Diese Gemeinschaft, Toleranz und Fairness wünsche ich allen Mannschaften und Sport interessierten Fans in den Stadien und vor den Bildschirmen“, so der Kirchensportler.“

„Wir beten und hoffen für den EM-Titel Österreichs, sind uns aber nicht sicher, ob das nicht auch die Bevölkerungen der anderen Nationen Selbiges tun“, schmunzelt der St. Valentiner Pfarrer Hans Zarl im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft. Die „langjährige Säule des Priester-Teams“ empfindet die Kombination von Kirche und Sport als perfekt, sie stehe für Lebensfreude. Auch gehe es beiden um gemeinsame Werte wie Teamgeist, Fairness und Gerechtigkeit. Pfarrer Zarl glaubt an einen Aufstieg Österreichs ins Viertelfinale, ganz so sicher ist er sich allerdings nicht. Als Favorit sieht das langjährige Mitglied der österreichischen Priesterfußballnationalnationalmannschaft Spanien. Der Pfarrer war immer schon sportbegeistert: eine seiner ersten Initiativen in St. Valentin war die Schaffung eines Pfarrfußballplatzes hinter dem Pfarrheim für die Jugend.