Diözesansportgemeinschaft Österreichs feierte 70-Jahr-Jubiläum

Mit einem Festakt in Linz wurden am Wochenende das 70-Jahr-Jubiläum der Diözesansportgemeinschaft Österreich sowie das 65-jährige Jubiläum des Apostolischen Werkes „Kirche und Sport“ mit Vertreterinnnen und Vertretern aus ganz Österreich gefeiert. Höhepunkte waren ein Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer und ein Impulsreferat des renommierten Pastoraltheologen Paul M. Zulehner. Außerdem wurden bei der Bundeskonferenz Pepi Frank aus der Diözese Eisenstadt als Vorsitzender und Sepp Eppensteiner (Diözese St. Pölten) als sein Stellvertreter wiedergewählt. Außerdem wurde der langjährige Geistliche Assistent Christian Zoidl gewürdigt und verabschhiedet.
Frank betonte, er wolle mit seinem Team mit vollem Engagement daran arbeiten, „Kirche zu bewegen“ und Menschen für Sport zu begeistern. Dabei wolle man auch an die Ränder gehen, um Kirchenferne zu erreichen. Nach der schwierigen Corona-Zeit freue man sich, dass jetzt wieder viele DSG-Sportveranstaltungen angelaufen seien. Man versuche auch neue Wege zu gehen, in der Diözesansportgemeinschaft St. Pölten setzt man etwa nach den Pfarrgemeinderatswahlen auf „Freizeit- und Sportpfarrgemeinderäte“ in den Pfarren. Grundsätzliches Anliegen der DSGÖ sei es, Werte wie Fairness, Respekt, Miteinander und Gerechtigkeit in Gesellschaft und Sport zu bringen, man wolle eben „ein Sportverband mit Mehrwert sein“.

Prof. Zulehner verwies in seinem Festreferat auf drei Punkte: Sport sei in sich sinnvoll, grundpolitisch und: Sport sei urreligiös. Rassismus werde im Sport noch immer zu wenig wahrgenommen. Er sieht oft auch eine Überbedeutung des Sports, diese werde teilweise als Ersatzreligion angesehen. Kirche könne sich durchaus etwas von Sportübertragungen abschauen, wo man eine sehr gute Quasi-Liturgie beobachten könne. Teils würden im Sport Rituale besser inszeniert als in der Kirche. Im Sport als Kulturträger werde noch zu wenig das echt Religiöse wahrgenommen, Kreuzzeichen von eingewechselten Fußballern würden zum Beispiel nicht kommentiert. Ähnlichkeiten zur Religion gebe es auch bei Kaufrausch, Spitzensport, Popmusik: Auch bei diesen gebe es religiöse Anlehnungen mit Visionen und Träume. Aber Prof. Zulehner ruft dazu auf, genauer hinzuschauen: In diesen Bereichen suche man vielleicht das Göttliche, wo Gott wohl nicht zu finden sei. Gemeinsam sei Kirche und Sport: Es gehe um Momente, die den Alltag durchbrechen und auf Höheres verweisen.

Fotos: DSGÖ-Vertreter schultern Pepi Frank